2010-02-21

Quer durch MI-LK

Inspiriert durch Berichte wie diesen von Michael Blaschke im WDR, wollte ich mir mal ansehen, was derzeit am Mindener Wasserstraßenkreuz los ist. Dem Bericht nach wäre die ideale Uhrzeit zur Möwenbeobachtung der Abend, ich hingegen habe es am späteren Morgen probiert. Entsprechend wenig war zu sehen. Auf der eisfreien Weser konnte man vor allem Reiherenten, Bläßrallen und Kormorane sehen:



Im zugefrorenen Mittellandkanal hingegen tummelten sich einige Möwen. Neben Lachmöwen waren vor allem Silbermöwen in verschiedenen Jahrgängen vertreten:



Falls irgendwelche exotischeren Möwen darunter waren, habe ich sie nicht erkannt. Auf einer kleinen eisfreien Stelle schwammen einige Gänsesäger:



Wie sich kurze Zeit später herausstellte, hatten sie sich ausgerechnet die Fahrrinne ausgesucht. Als sich ein Schiff näherte, ergriffen einige wenige Tiere die Flucht



während die meisten anderen recht gemächlich einen Schritt zur Seite auf's Eis gingen und das Schiff vorbeiziehen ließen.

Anschließend ging es weiter an Petershagen vorbei Richtung Hävern. Derzeit findet man entlang des Weserufers große Trupps von Schwänen. Ich konnte mehrere Gruppen von jeweils ein bis zwei Dutzend Höcker- und Singschwänen beobachten. Leider sind die zugehörigen Fotos mal wieder nicht so toll geworden. Lediglich dieser vorbeifliegende Singschwan geht in Ordnung:



Update: Aufgrund des Hinweises im Kommentar von Ralph Schieke hier nochmal der Schnabel des Schwans in "Original-Größe":



So sehr ich mich über einen Zwergschwan gefreut hätte, das scheint doch eher ein Singschwan zu sein, wenn ich den Gelbanteil z.B. mit dem Exemplar vom Obersee (bzw. Tierpark Olderdissen) vergleiche:



Eigentlich hätte ich jetzt die Heimreise antreten können. Aber am Vortag gab es einen Bericht von ziehenden Kranichen über dem Enger Bruch. Und wo werden sie wohl hingezogen sein? Es gab nur eine Möglichkeit, das herauszufinden, und da ich nun sowieso schon so nahe der Heimat war, habe ich eben noch einen Abstecher in's Oppenweher Moor gemacht. Und tatsächlich, hinter Thielmannshorst standen ca. 50 Tiere auf einer Wiese:



Beim letzten Frühjahrszug konnte ich Kraniche immer nur bei regnerischem Wetter beobachten, wodurch die Tiere recht passiv waren. Aber heute waren zumindest Andeutungen von Balz zu sehen, untermalt von aufgeregten Rufen:



Die Saison ist eröffnet...

2010-02-19

Tauwetter am Enger Bruch

Der Schnee verschwindet fast schneller, als er gekommen ist. Das Enger Bruch war heute schon halb-und-halb, zwischen den Schneeresten kam wieder viel Grün durch. Und das hat dann auch gleich wieder für Gäste gesorgt. Als ich den Bruchweg entlang ging, flogen drei Nilgänse mit viel Geschnatter über mich hinweg. Gerade als ich an der Wiese angekommen war, flog ein Silberreiher über den Aussichtsturm hinweg in das Bruch hinein:



Als ich später am Turm angekommen war, saß er noch am hinteren Ende:



Während ich mich mit einem anderen Motiv beschäftigte, flog er noch ein Stück weiter weg:



Das andere Motiv war eine einzelne (sehr ungewöhnlich) Schwanzmeise:



Außerdem waren auf der Wiese 14 Graugänse, die darauf bedacht waren, genügend Abstand zu mir einzuhalten, es sich aber sonst friedlich äsend gut gehen ließen:

2010-02-17

Mach viel scharf

Auf der Suche nach den passenden Einstellungen für meine Kamera haben sich in den letzten Tagen ein paar weitere Motive ergeben. Nach den recht unbefriedigenden Aufnahmen der Wacholderdrosseln beim letzten Mal konnte ich gestern eine in aller Ruhe im Garten meiner Eltern fotografieren. Die passende Einstellung hätte vermutlich zwischen diesen beiden Bildern gelegen. Relativ stark abgeblendet, aber dafür mit (für die Brennweite) kritischer Belichtungszeit:


(f/13, 1/320 sec)

Und mit offener Blende, aber dafür sehr kurzer Belichtung:


(f/5.6, 1/1600)

Und beides durch die Wohnzimmerscheibe fotografiert. Gut leben kann ich mit beiden Aufnahmen.

Am Dümmer war sehr wenig los, da die ganze Landschaft noch unter einer dichten Schneedecke lag. Lediglich ein paar Höckerschwäne setzten zur Landung auf der Hunte an, landeten dann aber außerhalb meines Blickfeldes:



Am Obersee war heute ebenfalls nicht viel los, der Silberreiher und die meisten Gänsesäger scheinen sich verzogen zu haben. Zum einen ist seit mehreren Tagen auch die Jölle und der größte Teil des Mündungsbereichs zugefroren, zum anderen laufen über den zugefrorenen Obersee nun ständig Leute in der Nähe des einzig halbwegs geschützten Bereichs in der Kurve des Johannisbachs. Heute konnte ich lediglich ein einziges Gänsesägermännchen beobachten. Dafür haben sich ein paar andere Vögel vor meine Kamera gewagt. Ein Eichelhäher:



eine Sumpfmeise:



und (am gleichen Baum) ein Gartenbaumläufer:



Zu letzterem hätte gut der Kleiber gepasst, den ich gestern am Enger Bruch gesehen habe. Aber die Aufnahmen sind nun wirklich nichts geworden.

Update 2010-02-20: Nach Ansicht meines persönlichen Experten (sprich: meines Vaters) sind auf den obigen Bildern eine Weidenmeise und ein Waldbaumläufer zu sehen. Witzigerweise hatte jemand anderes vor einem Jahr mit genau den gleichen Arten die gleichen Probleme. Gerade die Unterscheidung von Garten- und Waldbaumläufer scheint nicht ganz einfach zu sein, da gibt es wohl regelmäßig Fehlbestimmungen, die sich selbst in ausgewiesener Fachliteratur finden lassen.

Und um die Liste von "Aufnahmen, mit denen ich leben kann" fortzusetzen, sind heute noch ein Gänsesäger



und eine Tafelente



vom Obersee dazugekommen.

2010-02-07

Blende 8 und Lehrgeld

Noch kann ich das schlechte Wetter als Entschuldigung gebrauchen, wenn mir meine aktuellen Fotos immer noch nicht so richtig gefallen. Dass man bei meinem Sigma-Objektiv kräftig abblenden muss, zeigen diese Aufnahmen sehr schön. Und heute habe ich was über die Empfindlichkeit der Autofokus-Messung meiner D60 gelernt: Das zu fotografierende Objekt muss groß genug sein, damit der Autofokus es erkennt. Der Dümmer und das Oppenweher Moor erlebten heute eine regelrechte Invasion von Wacholderdrosseln. Auf einer Wiese tummelten sich mehrere Dutzend Tiere, und weil kurz die Sonne herauskam, war auch genügend Licht da. Trotzdem sind viele Bilder unscharf geworden. Auf dieser Aufnahme wurde mein Verdacht bestätigt, warum das so ist: Dies ist eine Ausschnittsvergrößerung. Das Tier rechts unten war genau in der Mitte im Fokus-Messpunkt, aber das Tier links oben ist scharf dargestellt. Anscheinend wurde dem Hintergrund im Messpunkt der Vorzug gegeben, und darauf fokussiert. Und anscheinend ist der Bereich der Schärfentiefe so extrem schmal, dass das eigentliche Ziel der Aufnahme schon verloren hatte. "Näher 'rangehen" ist bei Naturaufnahmen in der Regel keine Option. Muss ich jetzt beim Fotografieren von kleinen Objekten etwa "vorhalten"? Oder hilft mir da eine bessere Kamera mit mehr Messpunkten?

2010-02-05

Grünspecht an der Universität

Das Universitätsgebäude in Bielefeld zieht schon seit vielen Jahren diverse Vogelarten an: Krähen, Dohlen, Elstern, Turmfalken und Tauben sind eigentlich ständig zu sehen. Im Sommer hat ein Paar Hausrotschwänze direkt am Hauptgebäude gebrütet, und ich konnte in den letzten Tagen häufiger eines der Tiere vor meinem Fenster bei der Futtersuche beobachten. Gestern wies mich ein Kollege aber auf eine Art hin, die ich in unmittelbarer Nähe des Gebäudes noch nicht gesehen hatte. Heute hatte ich meine Kamera dabei: Dieses Grünspechtweibchen durchwühlte vor dem V-Zahn den schmalen Streifen Rasen, der nicht von Schnee bedeckt war.